Liturgische Farbe: Violett
Jesus wird begrüßt wie ein König, geht aber den Weg des Leidens.
Wochenspruch: Jesus Christus spricht: »Der Menschensohn muss erhöht werden, damit alle, die an ihn glauben, das ewige Leben haben.« (Johannes 3,14b.15)
Jesu Weg führte unüberbietbar nach »oben« zu Gott, dem Vater. Das scheint ein Widerspruch zu sein, da Jesu Weg auf Erden doch nach unten führte, in den Tod.. Im Glaubensbekenntnis wird das besonders betont: »... gekreuzigt, gestorben und begraben; hinabgestiegen in das Reich des Todes ...« Aber das Besondere an seinem Weg ist, daß er durch den Tod hindurch zurück ins Leben führt und damit hin zu Gott. So wird Jesu Weg für uns Menschen bedeutsam, weil wir erkennen, dass auch am Ende unseres Weges nicht der Tod steht, sondern das Leben.
siehe auch Kirchenjahr evangelisch
Reihe I: Jesaja 50,4-9 Gott wird seinen leidenden Knecht rechtfertigen (Altes Testament)
(4) Gott der HERR hat mir eine Zunge gegeben, wie sie Jünger haben, dass ich wisse, mit den Müden zu rechter Zeit zu reden. Er weckt mich alle Morgen; er weckt mir das Ohr, dass ich höre, wie Jünger hören. (5) Gott der HERR hat mir das Ohr geöffnet. Und ich bin nicht ungehorsam und weiche nicht zurück. (6) Ich bot meinen Rücken dar denen, die mich schlugen, und meine Wangen denen, die mich rauften. Mein Angesicht verbarg ich nicht vor Schmach und Speichel. (7) Aber Gott der HERR hilft mir, darum werde ich nicht zuschanden. Darum hab ich mein Angesicht hart gemacht wie einen Kieselstein; denn ich weiß, dass ich nicht zuschanden werde. (8) Er ist nahe, der mich gerecht spricht; wer will mit mir rechten? Lasst uns zusammen vortreten! Wer will mein Recht anfechten? Der komme her zu mir! (9) Siehe, Gott der HERR hilft mir; wer will mich verdammen? Siehe, sie alle werden wie ein Kleid zerfallen, Motten werden sie fressen.
Reihe II: Markus 14, (1-2) 3-9 Salbung in Betanien
[ (1) Es waren noch zwei Tage bis zum Passafest und den Tagen der Ungesäuerten Brote. Und die Hohenpriester und Schriftgelehrten suchten, wie sie ihn mit List ergreifen und töten könnten. (2) Denn sie sprachen: »Ja nicht bei dem Fest, damit es nicht einen Aufruhr im Volk gebe.« ]
(3) Und als er in Betanien war im Hause Simons des Aussätzigen und saß zu Tisch, da kam eine Frau, die hatte ein Alabastergefäß mit unverfälschtem, kostbarem Nardenöl, und sie zerbrach das Gefäß und goss das Öl auf sein Haupt. (4) Da wurden einige unwillig und sprachen untereinander: »Was soll diese Vergeudung des Salböls? (5) Man hätte dieses Öl für mehr als dreihundert Silbergroschen verkaufen können und das Geld den Armen geben.« Und sie fuhren sie an.
(6) Jesus aber sprach: »Lasst sie! Was bekümmert ihr sie? Sie hat ein gutes Werk an mir getan. (7) Denn ihr habt allezeit Arme bei euch, und wenn ihr wollt, könnt ihr ihnen Gutes tun; mich aber habt ihr nicht allezeit. (8) Sie hat getan, was sie konnte; sie hat meinen Leib im Voraus gesalbt zu meinem Begräbnis. (9) Wahrlich, ich sage euch: Wo das Evangelium gepredigt wird in der ganzen Welt, da wird man auch das sagen zu ihrem Gedächtnis, was sie getan hat.«
Reihe III: Hebräer 11,1-2 (8-12.39-40); 12,1-3 Jesus – Anfänger und Vollender des Glaubens
(1) Es ist aber der Glaube eine feste Zuversicht dessen, was man hofft, und ein Nichtzweifeln an dem, was man nicht sieht. (2) In diesem Glauben haben die Alten Gottes Zeugnis empfangen.
[ (...) (8) Durch den Glauben wurde Abraham gehorsam, als er berufen wurde, an einen Ort zu ziehen, den er erben sollte; und er zog aus und wusste nicht, wo er hinkäme. (9) Durch den Glauben ist er ein Fremdling gewesen im Land der Verheißung wie in einem fremden Land und wohnte in Zelten mit Isaak und Jakob, den Miterben derselben Verheißung. (10) Denn er wartete auf die Stadt, die einen festen Grund hat, deren Baumeister und Schöpfer Gott ist.
(11) Durch den Glauben empfing auch Sara, die unfruchtbar war, Kraft, Nachkommen hervorzubringen trotz ihres Alters; denn sie hielt den für treu, der es verheißen hatte. (12) Darum sind auch von dem einen, dessen Kraft schon erstorben war, so viele gezeugt worden wie die Sterne am Himmel und wie der Sand am Ufer des Meeres, der unzählig ist. (...)
(39) Diese alle haben durch den Glauben Gottes Zeugnis empfangen und doch nicht die Verheißung erlangt, (40) weil Gott etwas Besseres für uns vorgesehen hat: dass sie nicht ohne uns vollendet würden. ]
12 (1) Darum auch wir: Weil wir eine solche Wolke von Zeugen um uns haben, lasst uns ablegen alles, was uns beschwert, und die Sünde, die uns umstrickt. Lasst uns laufen mit Geduld in dem Kampf, der uns bestimmt ist, (2) und aufsehen zu Jesus, dem Anfänger und Vollender des Glaubens, der, obwohl er hätte Freude haben können, das Kreuz erduldete und die Schande gering achtete und sich gesetzt hat zur Rechten des Thrones Gottes. (3) Gedenkt an den, der so viel Widerspruch gegen sich von den Sündern erduldet hat, dass ihr nicht matt werdet und den Mut nicht sinken lasst.
Reihe IV: Johannes 17,1-8 Das hohepriesterliche Gebet
(1) Solches redete Jesus und hob seine Augen auf zum Himmel und sprach:
»Vater, die Stunde ist gekommen: Verherrliche deinen Sohn, auf dass der Sohn dich verherrliche; (2) so wie du ihm Macht gegeben hast über alle Menschen, auf dass er ihnen alles gebe, was du ihm gegeben hast: das ewige Leben. (3) Das ist aber das ewige Leben, dass sie dich, der du allein wahrer Gott bist, und den du gesandt hast, Jesus Christus, erkennen. (4) Ich habe dich verherrlicht auf Erden und das Werk vollendet, das du mir gegeben hast, damit ich es tue. (5) Und nun, Vater, verherrliche du mich bei dir mit der Herrlichkeit, die ich bei dir hatte, ehe die Welt war. (6) Ich habe deinen Namen den Menschen offenbart, die du mir aus der Welt gegeben hast. Sie waren dein, und du hast sie mir gegeben, und sie haben dein Wort bewahrt. (7) Nun wissen sie, dass alles, was du mir gegeben hast, von dir kommt. (8) Denn die Worte, die du mir gegeben hast, habe ich ihnen gegeben, und sie haben sie angenommen und wahrhaftig erkannt, dass ich von dir ausgegangen bin, und sie glauben, dass du mich gesandt hast.
Reihe V: Johannes 12,12-19 Einzug in Jerusalem (Evangelium)
(12) Als am nächsten Tag die große Menge, die aufs Fest gekommen war, hörte, dass Jesus nach Jerusalem kommen werde, (13) nahmen sie Palmzweige und gingen hinaus ihm entgegen und schrien: Hosianna! Gelobt sei, der da kommt im Namen des Herrn, der König von Israel!
(14) Jesus aber fand einen jungen Esel und setzte sich darauf, wie geschrieben steht (Sacharja 9,9): (15) »Fürchte dich nicht, du Tochter Zion! Siehe, dein König kommt und reitet auf einem Eselsfüllen.« (16) Das verstanden seine Jünger zuerst nicht; doch als Jesus verherrlicht war, da dachten sie daran, dass dies von ihm geschrieben stand und man so an ihm getan hatte.
(17) Die Menge aber, die bei ihm war, als er Lazarus aus dem Grabe rief und von den Toten auferweckte, bezeugte die Tat. (18) Darum ging ihm auch die Menge entgegen, weil sie hörte, er habe dieses Zeichen getan.
(19) Die Pharisäer aber sprachen untereinander: »Ihr seht, dass ihr nichts ausrichtet; siehe, alle Welt läuft ihm nach.«
Reihe VI: Philipper 2,5-11 Lied von Christi Erniedrigung und Erhöhung (Epistel)
(5) Seid so unter euch gesinnt, wie es der Gemeinschaft in Christus Jesus entspricht:
(6) Er, der in göttlicher Gestalt war,
hielt es nicht für einen Raub, Gott gleich zu sein,
(7) sondern entäußerte sich selbst und nahm Knechtsgestalt an,
ward den Menschen gleich und der Erscheinung nach als Mensch erkannt.
(8) Er erniedrigte sich selbst
und ward gehorsam bis zum Tode, ja zum Tode am Kreuz.
(9) Darum hat ihn auch Gott erhöht
und hat ihm den Namen gegeben, der über alle Namen ist,
(10) dass in dem Namen Jesu
sich beugen sollen aller derer Knie, die im Himmel und auf Erden und unter der Erde sind,
(11) und alle Zungen bekennen sollen,
dass Jesus Christus der Herr ist, zur Ehre Gottes, des Vaters.