Liturgische Farbe: Schwarz (oder ohne)
Jesu Kreuzigung
Durch den Tod Jesu sind wir erlöst.
Tagesspruch: Also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. (Johannes 3,16)
Gottes Liebe war am Werk, als Jesus Kranke heilte und den Menschen die Aigen öffnete. Gottes Liebe war aber auch am Werk, als er ans Kreuz ging und so genauso menschlich-zerbrechlich wurde, wie wir es sind. Er hat die Leiden auf sich genommen, die es in der Welt gibt. Gottes Liebe war aber vor allem am Werk, als er Jesus von den Toten auferweckte und so dem Tod die Macht nahm.
Wenn wir aber daran glauben, dass Jesus auch unsere Leiden mitgetragen hat, dann dürfen wir darauf hoffen, dass wir auch an seiner Auferstehung Anteil haben werden. Denn Jesus war einer von uns.
siehe auch Kirchenjahr evangelisch
Reihe I: Johannes 19,16-30 Jesu Kreuzigung (Evangelium)
(16) Da überantwortete er ihnen Jesus, dass er gekreuzigt würde.
Sie nahmen ihn aber, (17) und er trug selber das Kreuz und ging hinaus zur Stätte, die da heißt Schädelstätte, auf Hebräisch Golgatha. (18) Dort kreuzigten sie ihn und mit ihm zwei andere zu beiden Seiten, Jesus aber in der Mitte.
(19) Pilatus aber schrieb eine Aufschrift und setzte sie auf das Kreuz; und es war geschrieben: Jesus von Nazareth, der Juden König. (20) Diese Aufschrift lasen viele Juden, denn die Stätte, wo Jesus gekreuzigt wurde, war nahe bei der Stadt. Und es war geschrieben in hebräischer, lateinischer und griechischer Sprache.
(21) Da sprachen die Hohenpriester der Juden zu Pilatus: »Schreibe nicht: Der Juden König, sondern dass er gesagt hat: Ich bin der Juden König.« (22) Pilatus antwortete: »Was ich geschrieben habe, das habe ich geschrieben.«
(23) Die Soldaten aber, da sie Jesus gekreuzigt hatten, nahmen seine Kleider und machten vier Teile, für jeden Soldaten einen Teil, dazu auch den Rock. Der aber war ungenäht, von oben an gewebt in einem Stück. (24) Da sprachen sie untereinander: »Lasst uns den nicht zerteilen, sondern darum losen, wem er gehören soll. So sollte die Schrift erfüllt werden, die sagt (Psalm 22,19): ›Sie haben meine Kleider unter sich geteilt und haben über mein Gewand das Los geworfen.‹« Das taten die Soldaten.
(25) Es standen aber bei dem Kreuz Jesu seine Mutter und seiner Mutter Schwester, Maria, die Frau des Klopas, und Maria Magdalena. (26) Als nun Jesus seine Mutter sah und bei ihr den Jünger, den er lieb hatte, spricht er zu seiner Mutter: »Frau, siehe, das ist dein Sohn!« (27) Danach spricht er zu dem Jünger: »Siehe, das ist deine Mutter!« Und von der Stunde an nahm sie der Jünger zu sich.
(28) Danach, als Jesus wusste, dass schon alles vollbracht war, spricht er, damit die Schrift erfüllt würde: »Mich dürstet.« (29) Da stand ein Gefäß voll Essig. Sie aber füllten einen Schwamm mit Essig und legten ihn um einen Ysop und hielten ihm den an den Mund. (30) Da nun Jesus den Essig genommen hatte, sprach er: »Es ist vollbracht.« Und neigte das Haupt und verschied.
Reihe II: 2. Korinther 5, (14b-18) 19-21 Das Wort der Versöhnung (Epistel)
[ (14b) Wir haben erkannt, dass einer für alle gestorben ist und so alle gestorben sind. (15) Und er ist darum für alle gestorben, damit, die da leben, hinfort nicht sich selbst leben, sondern dem, der für sie gestorben ist und auferweckt wurde. (16) Darum kennen wir von nun an niemanden mehr nach dem Fleisch; und auch wenn wir Christus gekannt haben nach dem Fleisch, so kennen wir ihn doch jetzt so nicht mehr. (17) Darum: Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden. (18) Aber das alles ist von Gott, der uns mit sich selber versöhnt hat durch Christus und uns das Amt gegeben, das die Versöhnung predigt. ]
(19) Denn Gott war in Christus und versöhnte die Welt mit ihm selber und rechnete ihnen ihre Sünden nicht zu und hat unter uns aufgerichtet das Wort von der Versöhnung. (20) So sind wir nun Botschafter an Christi statt, denn Gott ermahnt durch uns; so bitten wir nun an Christi statt: Lasst euch versöhnen mit Gott! (21) Denn er hat den, der von keiner Sünde wusste, für uns zur Sünde gemacht, auf dass wir in ihm die Gerechtigkeit würden, die vor Gott gilt.
Reihe III: Jesaja 52,13-15; 53,1-12 Der stellvertretend leidende Gottesknecht (Altes Testament)
(13) Siehe, meinem Knecht wird's gelingen, er wird erhöht und sehr hoch erhaben sein. (14) Wie sich viele über ihn entsetzten – so entstellt sah er aus, nicht mehr wie ein Mensch und seine Gestalt nicht wie die der Menschenkinder –, (15) so wird er viele Völker in Staunen versetzen, dass auch Könige ihren Mund vor ihm zuhalten. Denn was ihnen nie erzählt wurde, das werden sie nun sehen, und was sie nie gehört haben, nun erfahren.
53 (1) Aber wer glaubt dem, was uns verkündet wurde, und an wem ist der Arm des HERRN offenbart? (2) Er schoss auf vor ihm wie ein Reis und wie eine Wurzel aus dürrem Erdreich. Er hatte keine Gestalt und Hoheit. Wir sahen ihn, aber da war keine Gestalt, die uns gefallen hätte. (3) Er war der Allerverachtetste und Unwerteste, voller Schmerzen und Krankheit. Er war so verachtet, dass man das Angesicht vor ihm verbarg; darum haben wir ihn für nichts geachtet. (4) Fürwahr, er trug unsre Krankheit und lud auf sich unsre Schmerzen. Wir aber hielten ihn für den, der geplagt und von Gott geschlagen und gemartert wäre. (5) Aber er ist um unsrer Missetat willen verwundet und um unsrer Sünde willen zerschlagen. Die Strafe liegt auf ihm, auf dass wir Frieden hätten, und durch seine Wunden sind wir geheilt. (6) Wir gingen alle in die Irre wie Schafe, ein jeder sah auf seinen Weg. Aber der HERR warf unser aller Sünde auf ihn. (7) Als er gemartert ward, litt er doch willig und tat seinen Mund nicht auf wie ein Lamm, das zur Schlachtbank geführt wird; und wie ein Schaf, das verstummt vor seinem Scherer, tat er seinen Mund nicht auf. (8) Er ist aus Angst und Gericht hinweggenommen. Wen aber kümmert sein Geschick? Denn er ist aus dem Lande der Lebendigen weggerissen, da er für die Missetat seines Volks geplagt war. (9) Und man gab ihm sein Grab bei Gottlosen und bei Übeltätern, als er gestorben war, wiewohl er niemand Unrecht getan hat und kein Betrug in seinem Munde gewesen ist. (10) Aber der HERR wollte ihn also zerschlagen mit Krankheit.
Wenn er sein Leben zum Schuldopfer gegeben hat, wird er Nachkommen haben und lange leben, und des HERRN Plan wird durch ihn gelingen. (11) Weil seine Seele sich abgemüht hat, wird er das Licht schauen und die Fülle haben. Durch seine Erkenntnis wird er, mein Knecht, der Gerechte, den Vielen Gerechtigkeit schaffen; denn er trägt ihre Sünden. (12) Darum will ich ihm die Vielen zur Beute geben und er soll die Starken zum Raube haben dafür, dass er sein Leben in den Tod gegeben hat und den Übeltätern gleichgerechnet ist und er die Sünde der Vielen getragen hat und für die Übeltäter gebeten.
Reihe IV: Lukas 23,32-49 Jesu Kreuzigung
(32) Es wurden aber auch andere hingeführt, zwei Übeltäter, dass sie mit ihm hingerichtet würden. (33) Und als sie kamen an die Stätte, die da heißt Schädelstätte, kreuzigten sie ihn dort und die Übeltäter mit ihm, einen zur Rechten und einen zur Linken. (34) [Jesus aber sprach: »Vater, vergib ihnen; denn sie wissen nicht, was sie tun!] Und sie verteilten seine Kleider und warfen das Los darum.
(35) Und das Volk stand da und sah zu. Aber die Oberen spotteten und sprachen: »Er hat andern geholfen; er helfe sich selber, ist er der Christus, der Auserwählte Gottes.« (36) Es verspotteten ihn auch die Soldaten, traten herzu und brachten ihm Essig (37) und sprachen: »Bist du der Juden König, so hilf dir selber!«
(38) Es war aber über ihm auch eine Aufschrift: Dies ist der Juden König. (39) Aber einer der Übeltäter, die am Kreuz hingen, lästerte ihn und sprach: »Bist du nicht der Christus? Hilf dir selbst und uns!« (40) Da antwortete der andere, wies ihn zurecht und sprach: »Fürchtest du nicht einmal Gott, der du doch in gleicher Verdammnis bist? (41) Wir sind es zwar mit Recht, denn wir empfangen, was unsre Taten verdienen; dieser aber hat nichts Unrechtes getan.« (42) Und er sprach: »Jesus, gedenke an mich, wenn du in dein Reich kommst!« (43) Und Jesus sprach zu ihm: »Wahrlich, ich sage dir: Heute wirst du mit mir im Paradies sein.«
(44) Und es war schon um die sechste Stunde, und es kam eine Finsternis über das ganze Land bis zur neunten Stunde, (45) und die Sonne verlor ihren Schein, und der Vorhang des Tempels riss mitten entzwei. (46) Und Jesus rief laut: »Vater, ich befehle meinen Geist in deine Hände!« Und als er das gesagt hatte, verschied er.
(47) Als aber der Hauptmann sah, was da geschah, pries er Gott und sprach: »Fürwahr, dieser Mensch ist ein Gerechter gewesen!« (48) Und als alles Volk, das dabei war und zuschaute, sah, was da geschah, schlugen sie sich an ihre Brust und kehrten wieder um.
(49) Es standen aber alle seine Bekannten von ferne, auch die Frauen, die ihm aus Galiläa nachgefolgt waren, und sahen das alles.
Reihe V: Kolosser 1,13-20 Christus – der Erste in Schöpfung und Erlösung
(13) Er hat uns errettet aus der Macht der Finsternis und hat uns versetzt in das Reich seines geliebten Sohnes, (14) in dem wir die Erlösung haben, nämlich die Vergebung der Sünden.
(15) Er ist das Ebenbild des unsichtbaren Gottes,
der Erstgeborene vor aller Schöpfung.
(16) Denn in ihm ist alles geschaffen,
was im Himmel und auf Erden ist,
das Sichtbare und das Unsichtbare,
es seien Throne oder Herrschaften
oder Mächte oder Gewalten;
es ist alles durch ihn und zu ihm geschaffen.
(17) Und er ist vor allem,
und es besteht alles in ihm.
(18) Und er ist das Haupt des Leibes, nämlich der Gemeinde.
Er ist der Anfang,
der Erstgeborene von den Toten,
auf dass er in allem der Erste sei.
(19) Denn es hat Gott gefallen, alle Fülle in ihm wohnen zu lassen
(20) und durch ihn alles zu versöhnen zu ihm hin,
es sei auf Erden oder im Himmel,
indem er Frieden machte durch sein Blut am Kreuz.
Reihe VI: Matthäus 27,33-54 Jesu Kreuzigung
(33) Und als sie an die Stätte kamen mit Namen Golgatha, das heißt: Schädelstätte, (34) gaben sie ihm Wein zu trinken mit Galle vermischt; und da er's schmeckte, wollte er nicht trinken. (35) Als sie ihn aber gekreuzigt hatten, verteilten sie seine Kleider und warfen das Los darum. (36) Und sie saßen da und bewachten ihn. (37) Und oben über sein Haupt setzten sie eine Aufschrift mit der Ursache seines Todes: Dies ist Jesus, der Juden König.
(38) Da wurden zwei Räuber mit ihm gekreuzigt, einer zur Rechten und einer zur Linken. (39) Die aber vorübergingen, lästerten ihn und schüttelten ihre Köpfe (40) und sprachen: »Der du den Tempel abbrichst und baust ihn auf in drei Tagen, hilf dir selber, wenn du Gottes Sohn bist, und steig herab vom Kreuz!« (41) Desgleichen spotteten auch die Hohenpriester mit den Schriftgelehrten und Ältesten und sprachen: (42) »Andern hat er geholfen und kann sich selber nicht helfen. Er ist der König von Israel, er steige nun herab vom Kreuz. Dann wollen wir an ihn glauben. (43) Er hat Gott vertraut; der erlöse ihn nun, wenn er Gefallen an ihm hat; denn er hat gesagt: Ich bin Gottes Sohn.« (44) Desgleichen schmähten ihn auch die Räuber, die mit ihm gekreuzigt waren.
(45) Von der sechsten Stunde an kam eine Finsternis über das ganze Land bis zur neunten Stunde. (46) Und um die neunte Stunde schrie Jesus laut: »Eli, Eli, lama asabtani?« Das heißt: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen? (47) Einige aber, die da standen, als sie das hörten, sprachen sie: »Der ruft nach Elia.« (48) Und sogleich lief einer von ihnen, nahm einen Schwamm und füllte ihn mit Essig und steckte ihn auf ein Rohr und gab ihm zu trinken. (49) Die andern aber sprachen: »Halt, lasst uns sehen, ob Elia komme und ihm helfe!« (50) Aber Jesus schrie abermals laut und verschied.
(51) Und siehe, der Vorhang im Tempel zerriss in zwei Stücke von oben an bis unten aus. Und die Erde erbebte, und die Felsen zerrissen, (52) und die Gräber taten sich auf und viele Leiber der entschlafenen Heiligen standen auf (53) und gingen aus den Gräbern nach seiner Auferstehung und kamen in die heilige Stadt und erschienen vielen.
(54) Als aber der Hauptmann und die mit ihm Jesus bewachten das Erdbeben sahen und was da geschah, erschraken sie sehr und sprachen: »Wahrlich, dieser ist Gottes Sohn gewesen!«