
Als wir uns das erste Mal begegnet sind im Herbst 1999, war Christel Sippel schon lange Leiterin der Tageseinrichtung für Kinder Marienkirche. Und im Kirchenvorstand der Marienkirche war sie auch. Ich hatte gleich den Eindruck, dass sie zahlreiche Ämter innehat und offenbar unermüdlich für die Kirche unterwegs ist.
Zuerst habe ich sie als Expertin für Öffentlichkeitsarbeit erlebt, denn darin hatte sie eine Ausbildung absolviert. All das, was wir in der Kirche in Hanau tun, sollte gut und interessant bekannt gemacht werden. Zahlreiche Gespräche, Sitzungen und Planungstreffen haben wir gemeinsam erlebt, manchmal durchlitten, aber immer wieder auch mit gutem Ergebnis abgeschlossen.
Doch das war nur eine Aufgabe von vielen. Als Leiterin der Tageseinrichtung in der Nussallee hat sie dem Kirchenvorstand und ihren Kolleginnen in den anderen Einrichtungen mit ihrer Kompetenz und Erfahrung bei rechtlichen und organisatorischen Fragen häufig weitergeholfen. Dabei kamen ihr die vielen Mitgliedschaften in übergeordneten Gremien der Kirche zugute, aber auch ihre Erfahrungen mit den städtischen Strukturen. Jahrelang hat sie uns im Jugendhilfeausschuss der Stadt Hanau vertreten. Angefangen aber hatte sie schon in jungen Jahren als Praktikantin in der Kindertagesstätte Kreuzkirche.
Ihr war aber nicht nur die Betreuung von Kindern wichtig. So war sie etwa Mitglied im Kirchenkreisvorstand oder im Vorstand der Jugendwerkstatt Hanau und hat die Kirchengemeinde oft in der Öffentlichkeit vertreten, bei Feierstunden, Einweihungen usw. Zum Schluss hat sie dann auch den Vorsitz des Kirchenvorstands übernommen.
Manchmal habe ich mich gefragt, ob sie überhaupt genug bekommen kann von ihrem Einsatz für die Kirche. Ich denke aber schon, denn unzufrieden wirkte sie nie. Höchstens dann, wenn sie gefällte Entscheidungen anders getroffen hätte. Und da waren wir beide uns meistens einig.
Jetzt geht sie in den Ruhestand und wird am 17. September aus ihren zahlreichen kirchlichen Ämtern verabschiedet. Sie selbst hat gesagt, dass sie gerne wieder in ihre osthessische Heimat zieht. Möge dieser Neubeginn, der ja auch viele Abschiede mit sich bringt, von Freude und Zuversicht geprägt sein. Gottes guter Segen sei mit ihr!
Uns aber bleiben die Dankbarkeit für die vielen Jahre beispiellosen Engagements und die Erinnerung an all das gemeinsam Erreichte.
Michael Ebersohn